Chlausguck am 7. Dezember 2013 - ein kleiner Rückblick

Schnee, ein feines Raclette und eine tolle Nacht

Nachdem die Hütte schon mal den übernahmen "Racletteegg" erhalten hat, hat sich eine erwartungfroh und lustig gestimmte Schar von schlussendlich etwa 20 Hobbyastronomen eingefunden, um endlich wieder mal richtig der "Astronomie in Scharen" zu fröhnen. Das Wetter war ja auch dieses Jahr wie in den letzten Jahren leider schon fast üblich eher nicht so gut - astronomisch gesehen - und so war dieser Chlausguck ausnahmsweise das einzige Treffen dieses Jahres mit gutem Wetter. Nur der bereits verchlöpfte ISON hat nicht mitgespielt - war aber zu dem Zeitpunkt kaum noch ein Thema.


Holz isch heimelig - Raclette eigentlich auch, füllt aber den Bauch deutlich mehr

Die versammelte Schar an Hobbyastronomen war also trotz fehlendem Jahrmillionenkometen (war wohl sowieso nur eine Erfindung von Händlern) erwartungsvoll gestimmt und so genoss man das wie immer feine Raclette schon früh am Abend. Nur ein Nichtkäseesser war mit dem Essen nicht so glücklich. Da konnte der wegen dem guten Wetter fehlende Wein auch nicht darüber hinwegtrösten.

Und wie schon fast eingebürgert gingen die Hände bei der Dessertfrage fast automatisch alle nach oben bei der Wahl von einem Apfelstrudel mit Vanillesauce. Nur Hüttenkaffee fehlte.....


Gruppenbild ohne Dame aber mit 40cm und 50cm Dobs

... denn schon bald hies es vom Fotografen "bitte schnell stillgestanden", kaum waren die Instrumente aufgestellt. Der Himmel war diese Nacht zu verlockend um noch länger drinnen in der Hütte zu bleiben. Der Himmel war nicht ganz so dunkel,a ber die Luft sehr ruhig. Die Messung mit dem SQM besagte "21.27mag/arcsec2 bei -8 Grad Celsius".


Schnell ein erster Blick mit Bino zu Jupiter - der GRF dreht ja mit Jupiter mit und die Monde stehen auch nicht so still

Ob im Maksutov-Cassegrain oder im Dobs, der Himmel verzauberte schnell einmal.


Bruno Bleiker mit seinem noch ausgeleuchteten 50 cm Dobs vor ...

Einzig die neue, wirklich sehr unfunktionelle Lampe vom alten Restaurant Passhöhe strahlte sinnloss grell blendend in die Landschaft. Erst ein beherztes Abdecken mit einer freundlich von einem nicht anwesenden Campingbenutzer ausgeliehenen und Alufolie ausgeschmückten Leiter vermochten der auf 3 m Höhe neben dem halb offenen Schlafzimmerfenster der Wirtsleute platzierten Lampe den Schneid nehmen .....


... und Kurt Felder an seinem nun "abgeblendeten" 45cm Dobs nach der Entblendungsaktion

Danach war es endlich genug dunkel und auch die sehr gute Luftruhe konnten vollauf begeistern. Allerdings: später in der Nacht blendete Jupiter so ruhig vom Himmel das dann die Dunkeladaption doch wieder dahin war - das begeisterte für einmal die einen.... der Ausdruck "rattenscharf" hab ich dann am nächsten Tag noch nachhallend hören müssen, weil andere noch auf der Jagt nach "PUO's" oder so waren ;-)


Ebenfalls wurde erstmals einer kleineren Öffentlichkeit eine neue Montierung vorgeführt - eine Montierung mit Direktantrieb und "standalone" Steuerung. Hier noch mit noch vielen herumhängenden (Mess-)Kabeln versehen.

So um drei Uhr in der Früh konnten die letzten der langsam angeschlichenen Kälte trotzenden Besucher doch noch einen schönen Kometen beim Aufgang zwischen den Baumwipfeln zuschauen: Lovejoy zeigte sich schon recht respektabel am tiefen Horizont.

Text von Beat Kohler, Bilder von Roland Stalder, im Dezember 2013