Die 15. Starparty

29. – 31. August 2003 auf dem Gurnigel in den Berner Alpen

Freitag, 29. August 2003

Schon seit einigen Wochen freue ich mich auf die anstehende diesjährige Starparty auf unserem “Berner Hausberg” Gurnigel. Der Rekordsommer 2003 verheisst für heuer beste Beobachtungsbedingungen; die letzten paar Anlässe sind jeweils mehr oder weniger dem Unwillen des Wettergottes zum Opfer gefallen und so würden ein oder gar zwei herrliche Beobachtungsnächte dem Ruf der Veranstaltung und natürlich auch den Teilnehmern gut tun. Fast scheint es aber, als ob der Organisator unwillentlich das Wetter beeinflusste, denn eine knappe Woche vor dem Treffen sprechen die Wetterfrösche erstmals seit geraumer Zeit wieder von Regen und tatsächlich fällt am Donnerstagabend, dem Vortag der Starparty, erster Niederschlag. Während der Hinfahrt am Freitagabend bricht dann beinahe ein Sturm los und ich überlege, während ich den vor uns fahrenden, relativ hoch gebauten Kleinbus mit deutschen Nummernschildern beobachte, ob dieser den Seitenwinden wirklich werde standhalten können. Dermassen schlimm ist das Wetter nun doch nicht, Heinz und ich treffen kurz nach 19:00h beim Berghaus ein und aus dem ebenfalls parkenden Kleinbus steigt Michael, deutscher Amateurastronom und Konstrukteur einer wohlbekannten Teleskopsteuerung.

Im Restaurant treffen wir ein gutes halbes Dutzend bekannte Gesichter und beim Nachtessen tauscht man Neuigkeiten aus, gibt der Hoffnung Ausdruck, das Wetter möge doch noch ein Einsehen haben und geniesst trotz allem das Beisammensein. In den folgenden Stunden treffen laufend weitere Astronomiebegeisterte ein. Gegen Mitternacht schliesst die Wirtin, Frau Tierstein, das Restaurant, wir können aber in den uns zur Verfügung gestellten Aufenthaltsraum nebenan wechseln und es zeigt sich, dass mitunter auch dank moderner Computertechnik die Hobbyisten nie Angst vor Langeweile zu haben brauchen. Die heurige Marsopposition animiert Phantasie und Kreativität und so möchte fast jeder „sein“ Bild vom roten Planeten schiessen. Beim Durchstöbern des Internet wird jedem klar, dass mittels WebCam von Planeten sehr gute Aufnahmen gemacht werden können; die Technik ist für diese Art Motiv sehr geeignet und dennoch preisgünstig und so tauschen wir unsere Erfahrungen, Tipps, Tricks und Bezugsquellen aus, fachsimpeln über die am besten geeigneten Programme und die bevorzugten Verarbeitungstechniken und zeigen uns gegenseitig stolz unsere „Jagdtrophäen“ in Form von oft sehr guten Marsbildern, die vor ein paar Jahren nur mit weit kostenaufwändigeren Verfahren hätten gewonnen werden können.

Optimistische Kollegen wagen derweil hie und da einen Schritt vor die Tür. Tatsächlich öffnet sich die Wolkendecke und gestattet es uns, wenigstens durch grössere Lücken einen zeitweilig unerhört klaren Sternenhimmel zu betrachten. Dem Wetter nicht ganz trauend, ersparen wir uns die zwar kurze Fahrt auf das eigentliche Beobachtungsgelände, stattdessen „jagen“ wir den Mars mit dem von Thomas auf seiner Ayo montierten 100mm Zeiss APQ durch nicht immer ganz klare Luftschichten von der Terasse des Restaurants aus. Ein paar Anwesende nehmen ihr Fernglas zur Hand um damit klare, wenn auch kurze Blicke auf einige der schönsten Juwelen des Spätsommerhimmels zu erhaschen. Etwa eine Stunde später schiebt sich die nächste Wolkenwand unerbittlich heran und wir begeben und in unsere Unterkünfte. Schön, die Kühle; endlich kann man wieder mal schlafen, ohne zu schwitzen…

Samstag, 30. August

Diktiert durch das zweifelhafte Wetter, verbringen wir einen Grossteil des Tages im Restaurant. Bei guter Speise und Trank unterhält sich die trotz den widrigen Umständen stetig wachsende Gruppe über dies und das. Für mich kommt jetzt wohl der Höhepunkt dieser Starparty. Ich erhalte von Michael meine frisch umgebaute Montierung samt neuer Steuerung. Flugs wird alles im Aufenthaltsraum aufgestellt und ausprobiert. Wie bei einer Veranstaltung eines Autoclubs stehen wir rund um die Apparatur und horchen dem leisen aber satten Summen der Schrittmotore. Wau – was für ein Sound! Solche Töne zeugen von hoher mechanischer Qualität. Jetzt nerve ich mich doch ob des schlechten Wetters. Dieses Maschinchen müsste man nun wirklich bei guten Bedingungen _sofort_ ausprobieren können. Wohl oder übel muss ich dies leider verschieben.

Gerätepark

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Staunen über den schönen Dobson-Eigenbau von Manuel
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Experimente zum Nachführen mit WebCam
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Thomas demonstriert allerlei Software und gibt den einen oder anderen Tipp

In der Zwischenzeit hat Manuel nebenan seinen schönen, selbstgebauten 40cm Dobson aufgestellt und mit ein paar Kollegen macht er sich an die Neukollimation. Das schön gearbeitete Fernrohr zieht die Aufmerksamkeit der umherstehenden Besucher an und so einige drehen und schwenken den feinfühlig gelagerten Tubus andächtig hin und her. So leichtgängig sollte ein guter Dobson laufen.

Langsam bricht der Abend herein, das Wetter verschlechtert sich eher und so nehmen wir im Restaurant ein gutes Abendessen samt Dessert zu uns und wundern uns ein wenig über die nach wie vor neu zu uns stossenden Astronomiebegeisterten. Sie haben teilweise einen recht langen Anfahrtsweg in Kauf genommen, kommen sie doch unter anderem aus der Umgebung von Zürich oder sogar aus der Ostschweiz an die Starparty.

Samstagabend in der Kneipe

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F.I.G.U.G.E.G.L - Fondueplausch
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Dies ist das beste Fernrohr... Das Okular ist sicher besser...
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Ja - sicher - aber doch klar...

Regenwetterbeschäftigung für Hobbyastronomen

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Diskussionen und Meinungsaustausch
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Hm?
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Kaffee ist immer eine gute Sache

Ein- und abgebildete Sterne

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Wo sind nur bloss die Sterne hingegangen? Warum dieses miese Wetter? ...
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Wunderschöne Sterne - wenn auch bloss auf ebenso wunderschönen Fotografien.

Angesichts dieser Tatsache kann – ja darf – das miese Wetter die gute Laune nicht wirklich trüben. Nach einer letzten Fachsimpelrunde beschliessen aber viele, den Heimweg anzutreten, leider ohne einen einzigen Stern gesehen zu haben. Ich darf mich für die Heimfahrt meinem Langenthaler Astronomiekollegen Thomas anschliessen. Zusammen fahren wir, nachdem wir meine nun noch grösser – und schwerer - gewordene Ausrüstung in sein Auto geschleppt haben, zurück ins Emmental, wo es auch regnet und wo man auch keine Sterne sieht.

Fotokameras und ihre Tücken

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Taking pictures...
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... of people taking pictures...

Mizar-EX mit FS2

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Zu Ehren des kompetenten und fähigen Tuners...

Hasle-Rüegsau im August 2003,
Hansjörg Wälchli, hansjoerg.waelchli (at) bluewin.ch