Freitags gegen 19.30h bin ich im Berghaus Gurnigel angekommen, der Himmel war mehrheitlich bedeckt mit stellenweise etwas hellerem Grau, welches eine ganz feine zaghafte Hoffnung auf mehr aufkommen liess. Im Bergrestaurant sassen bereits gegen 20 Astrofreunde am Tisch und genossen gerade eine kulinarische Bergstärkung zwecks einer langen und klaren Nacht – wenigstens die Hoffnung war klar zu hören und zu spüren. Nach ein paar interessanten und erfreulichen News begaben wir uns gegen 21.30h tropfenweise zur Panzerplattform wo sich eine überraschend hohe Anzahl schon aufgestellter Teleskope und weiterer hoffnungsvoller Sterngucker befand. Bei dieser grossen Überzahl an Sterngierigen konnte Petrus gar nicht anders als die Wolkendecke etwas zu lockern und uns einen Blick auf den dunkelblauen und bald schwarzen Himmel zu erlauben. Den Kampf gegen die Wolken schien er zeitweise zu verlieren, zeigten sich doch manchmal einige Minuten fast keine Sterne mehr aber, so schnell sie verschwunden sind, sind sie auch wieder hervorgekommen. Auf dem Platz konnte ich etwa 70-80 Leute zählen, Astroamateure aller couleur und auch eine rechte Anzahl von neuen Gesichtern, welche sich das erste mal auf einen Blick durch ein Teleskop eingelassen haben und voller Erstaunen die Bergstille erhellen liessen. Der Teleskoppark reichte von zahlreichen kleineren Geräten, vorzugsweise Linsenteleskope im Bereich 10-15cm über einige Schmidt-Cassegrains mit 8 – 10Zoll Öffnung bis einigen 45cm Dobson Lichttrichtern. Auf der Objektjagd in den Wolkenlücken konnte auch jeder einen Blick auf den aktuellen Kometen Jacques erhaschen, im kleinen und grossen Teleskop eine Augenweide. Gegen Morgen um 2h haben die letzten Sterngucker den Platz verlassen und sich ins Berghaus Gurnigel begeben oder die Heimreise angetreten.
Am Samstag gegen späteren Vormittag habe ich im Berghaus nur wenige Sternfreunde angetroffen, die Prognosen für die nächste Nacht waren nicht sehr vielversprechend und deshalb waren auch Abends nur gegen etwa 20 Leute anwesend. Angesichts des verregneten Sommers war die einigermassen klare Freitagnacht doch ein sehr willkommenes und unerwartetes Ereignis.
Radek Chromik